Seit 1980 steht der Nationalpark von Ichkeul auf der Liste des Weltnaturerbes der UNESCO. Dies verdankt er dem weltweit einzigartigen Ökosystem, einem See, dessen Salzgehalt sich im Laufe der Jahreszeiten verändert. Im Winter mit Süßwasser gefüllt, fällt der Wasserstand im Sommer und er wird mit Meereswasser aus dem Bizerta-See geflutet. Der wechselnde Salzgehalt des Sees, der sich auch auf die Vegetation auswirkt, hat zur Folge, dass eine reichhaltige und üppige Nahrungsquelle für die Zugvögel zur Verfügung steht. So ist es nicht erstaunlich, dass der See in manchen Jahren bis zu 200.000 Vögel angezogen hat; das ist eine einzigartig hohe Dichte im westlichen Mittelmeerraum. Der vermehrte Bau von Stauschwellen oberhalb des Sees war die Ursache für einige Jahre der Trockenheit. Heute bietet der Ichkeul-See durch ein ausgeklügeltes Schleusensystem wieder genügend Zufluss an im Süßwasser.